«Das Stück Gelbe Tage thematisiert den Krieg in Bosnien-Herzegowina. Autorin Daniela Janjic erzählt, wie eine Beziehung kaputtgeht. Am Anfang stehen sich zwei Positionen gegenüber: einerseits eine Frau und ein Mann, die sich an ihrer unterschiedlichen ethnischen Herkunft nicht stören und einen unumstösslichen Idealismus erkennen lassen; andererseits der Bruder der Frau, ein illusionsloser, kritischer Pragmatiker, der die Situation schonungslos analysiert, nicht an die Unbedingtheit der Liebe glaubt und damit rechnet, dass Spiel jederzeit in Ernst umschlagen kann. Das ist vor dem Krieg; danach ist nichts mehr so wie früher. [...] Daniela Janjic ist es gelungen, eine gewissermassen modellhafte Konstellation zu schaffen, die das grosse Thema der heute bereits kaum mehr präsenten Ereignisse in Bosnien-Herzegowina zwischen 1991 und 1995 reduziert auf drei Protagonisten aufzeigt. [...] Ebendiese schmerzhaft auswegslose Situation wird von Janjics Sprache in einer stellenweise schon fast unheimlich anmutenden Anschaulichkeit reflektiert: die Autorin lässt das Zerstörungswerk des Krieges gleichsam in die Kommunikation fliessen, in eine Kommunikation, die eigentlich gar keine mehr ist, da sie nur noch aus Unterstellungen, unbeantworteten und unbeantwortbaren Fragen sowie aus Schrei-Attacken an der Grenze zur körperlichen Gewalt besteht.»
(Fabian Kristmann, Basellandschaftliche Zeitung, 7.3.2008)