Sklaverei - ein Thema, das uns nichts anzugehen scheint. Ein Relikt aus der Vergangenheit, an das man sich lediglich als etwas Überwundenes erinnert. So erklärt zum internationalen Jahr des Gedenkens an den Kampf gegen die Sklaverei und an ihre Abschaffung. Abschaffung? Und was ist mit den «50 Fällen von Sklaverei in Bern» von denen in der Sonntagszeitung vom 16. November 2003 zu lesen war?
Das Autorenteam von pol.theater setzt sich in ihrem zweiten Projekt mit einem Phänomen auseinander, das lange Zeit totgeschwiegen worden war: Moderne Sklaverei - sprich: Menschenhandel, Zwangsprostitution, aber auch die Ausbeutung von meist illegalen Migranten in Gastgewerbe, Landwirtschaft und Privathaushalten. Während Themen wie Frauenhandel von den Medien immer wieder aufgegriffen werden, findet die Problematik von sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen in Privathaushalten kaum je Erwähnung.
pol.theater geht in seinem Projekt von einer fiktiven Situation in der nahen Zukunft aus. In diesem Zukunftsszenario gehören Haussklaven in der Schweiz schon beinahe zum guten Ton. Drei Schweizerinnen und zwei Schweizer erzählen von ihren Erfahrungen mit ihren Sklaven. Die Firma «Helping Hands», für den Handel mit modernen Haushaltshilfen in der Schweiz zuständig, verbindet die fünf Figuren miteinander und zieht sich als roter Faden durch alle Geschichten.