Alexander Stutz war mit seinem DRAMENPROZESSOR-Stück Das Augenlid ist ein Muskel eingeladen an die Autor:innentheatertage 2022 am Deutschen Theater in Berlin.
10 Eindrücke hat er unkommentiert festgehalten. Kommentieren sollen erstmal andere, u.a. Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters, Medienstimmen zum Stück usw. Im Herbst 2022 inszeniert Sabine Harbeke das Stück fürs Theater Winkelwiese, Hannah Steffen konzipiert rund um die Inszenierung einen Audiowalk.
Gedacht war dieses Stück ursprünglich für vier Personen, aber wie das so, ist spielen Gedanken manchmal Streiche, und so können es auch mehr sein.
Aaron /
Mutter / Vater / Bruder /
Jan / Grossmutter /
Freund /
Busfahrer*in / Zahnärzt*in / Fremder / Polizist*in /
Kaugummi /
Matratze /
Magen /
Der Kloss im Hals /
Augen /
Muttermale /
Narbe /
«Hinweis: In dieser Inszenierung wird sexuelle Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen thematisiert, was belastend oder retraumatisierend wirken kann.»
«Der Clou des Dramas liegt in seinen Perspektiven: Weil Aaron die Worte oft nicht über die Lippen gehen, der Horror dafür aber durch seinen Körper, spricht der Kloß im Hals, die Augen, die Muttermale, der Magen: 'Was lässt mich, deinen Magen, die ganze Zeit drehen und drehen und drehen und drehen und drehen? Frag deinen Vater! Sag es ihm, los. Lass es raus.' […] Mit einem furiosen Paul Grill als Aaron und einem großartig hyperventilierenden Niklas Wetzel als aufgerissenes Auge, sprechender Kaugummi und kleiner Bruder bleibt es die eindrücklichste Inszenierung – und der gelungenste Text [der langen Nacht der Autor:innen; Anm. d. Red.].» (Barbara Behrendt, rbb24, 19.06.2022)
«Stark, vor allem in der Zeichnung seiner Figuren, ist auch Das Augenlid ist ein Muskel von Alexander Strutz. Es ist mit Abstand der sinnlichste, intimste Text
unter den drei Uraufführungen – und harter Tobak. […]
Es war ein starker Jahrgang bei den diesjährigen Autor:innentheatertagen und es sei hiermit prognostiziert: Von allen drei Autor:innen werden wir noch viel hören. Sie nagen klug am Zahn dieser Zeit.» (Stephanie Drees, nachtkritik.de, 19.06.2022)