Tabuthema auf der Bühne: frau heilt (party)

Regelschmerzen und der versagende männliche Blick darauf: Theaterstück "frau heilt (party)" in der Zürcher Winkelwiese. (ab 00:00:44, Andreas Klaeui)

Gegen die kollektive Erstarrung ankämpfen

Das Stück DAS STILLLEBEN verhandelt den Rückzug ins Private. Dabei tun sich Parallelen zwischen der Biedermeierzeit und heute auf.

Spiegelbild.

Mit akademischem Hohn zerpflückt eine Frau das Biedermeier und entlarvt sich selbst.

Sarah Calörtscher mit Kleist-Förderpreis ausgezeichnet.

In ihrem Drama "Herz aus Polyester" beschreibt die Schweizerin Sarah Calörtscher das Rennen von Menschen um ein besseres Leben auf dem Mars - und wirft ein Schlaglicht auf die Tücken der Zivilisation. Jetzt bekommt sie dafür den Kleist-Förderpreis.

Die besten Events des Jahres 2024

Es kommt Gutes im ersten Halbjahr auf uns zu - auf den Bühnen, in den Kinosälen und Museen der Stadt. Die "Nicht verpassen!"-Kulturtipps der Redaktion.

Jahresrückblick 2023

Die besten Bühnengeschichten des Jahres - und eine Entgleisung

Stück über Skandale im Theater Winkelwiese.

Man muss nicht hingehen, um schimpfen zu können. Erst kommt der Fehltritt, dann die Entschuldigung. Das Theaternetzwerk Wildi Blaatere untersucht im Stück "Das ist die Moral der Geschichte, Liebling" die Mechanismen eines Skandals. 

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SRF, 22.09.2023 (ab 00:05:30)

Wenn das Theater mit sich selber ins Gericht geht

Seit einem Jahr hat das Zürcher Theater Winkelwiese eine neue Leitung. Hannah Steffen setzt auf Autorentheater, auf starke Theatertexte von zeitgenössischen Autorinnen und Autoren. Mit "Bühnenbeschimpfung" von Sivan Ben Yishai wurde soeben die neue Spielzeit eröffnet. Im Stück geht es der Institution Theater an den Kragen, und auch Schauspielerinnen und Schauspieler bekommen ihr Fett ab. Das Ganze ist mindestens so präzis in der Beobachtung wie unterhaltsam in der Umsetzung. (ab 00:05:30, Kaa Linder)

Tatort Theater: Im Stück des Jahres meldet sich die Leiche zu Wort.

«Bühnenbeschimpfung» heisst das Stück der Stunde, das den Zustand des Theaters reflektiert. Und alle wollen wissen, wie schlecht es ihm geht. (Daniele Muscionico)

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(kulturzüri, 18.5.2023)

Unterwegs mit Herrndorfs verrückter Isa


«Ein Stück wie ein fabelhaft-poetischer Roadmovie: Das Theater Winkelwiese zeigt Bilder deiner grossen Liebe von Wolfgang Herrndorf.» (Gabriella Alvarez-Hummel)

Wer auf der Suche nach einem Roman oder Lyrik ist, findet diese in einer Buchhandlung. Wer auf der Suche nach einem Theaterstück ist, wusste bisher nicht, wo suchen. Diese Lücke schliesst das Theater Winkelwiese.

Auf seiner Website hat es eine Plattform geschaffen, auf der zum ersten Mal in der Geschichte des Theaters die gesamte Schweizer Dramatik versammelt ist: Autorinnen und Autoren, Plots und Leseproben. Das Projekt ist mit 131 300 Franken schlank finanziert und revolutionär. (Anna Kardos)

Bisschendemokratisch, wie das britische Wahlsystem organisiert ist, lässt sie ihr Publikum Union-Jack-Fähnchen schwingend pseudoabstimmen oder es ihr beim Outing, also der Selbstbezichtigung der Lässlichkeit bezüglich politischer Partizipation, gleichtun. Und sie spielt voll auf einen Mitleidsbonus, der sie vermeintlich vor jeder Verantwortung befreit. (Thierry Frochaux)

KONFRONTATIV

«Roaring» ist fadegrad heraus selbstbestimmt, heftig, körperlich und konfrontativ. Oder anders formuliert: Ein überaus raffinierter Flirt. (Thierry Frochaux)

«Darüber zu reden ist wahnsinnig wichtig»

Wie redet man über etwas Unaussprechliches? Mit dieser Frage beschäftigt sich in den nächsten zwei Tagen ein Gastspiel am Theater Tempus fugit. Autor Alexander Stutz spricht über sein Debüt, das Theater und das Schreiben. (Sophia Kaiser)

Solo
Maximilian Kraus stemmt das versammelte inhaltliche Gewicht allein auf seinen Schultern. Die weit in den üblichen Publikumsraum greifende Bühne lässt bereits eine latente Übergrifflichkeit erahnen, die zu Beginn von einer annähernd manisch-überfreundlichen Familienatmosphärenherstellung durch den Schauspieler in eine Gewissheit überführt wird. (Thierry Frochaux)

Weihnachtsbäume aus Künstlerhand

Die Bäume Supernova, die Iva Ivanowa im Namen des Theaters an der Winkelwiese gestaltet hat, sind mit grossen, asymmetrischen Engeln geschmückt, die aus Kinderhand hätten stammen können. Die Spende geht entsprechend an die Organisation Orphelina Stiftung, die das Ziel hat, die Lebensumstände von hilfsbedürftigen Kindern, die sehr oft aus armutsbetroffenen Familien stammen, zu verbessern. (Katrin Steiner)

Seit zwei Jahren bieten verschiedene Zürcher Kulturinstitutionen wie das Theater Winkelwiese, das Tanzhaus Zürich und das Fabriktheater Rote Fabrik ein Wahlpreissystem an. Die Gäste entscheiden, ob sie bei freier Platzwahl CHF 35, 25 oder 15 zahlen. In allen drei Häusern wird im Dezember der desolate Zustand unseres Planeten verhandelt. In der Winkelwiese kämpfen «Hänsel & Greta & The Big Bad Witch» am 14./15. und 17.12. um die Rettung der Welt.

(Frank Wendler)

Winkelwiese in Frauenhand

Hannah Steffen ist seit September Leiterin des Zürcher Theaters Winkelwiese. Erstmals wieder eine Frau, nachdem das Avantgarde-Theater 1964 von Maria von Ostfelden gegründet wurde. (Ruth Vuilleumier)

Wenn das Bühnenbild in eine Ikea-Tasche passen muss

Hannah Steffen ist die neue Leiterin des Theaters Winkelwiese. Sie will das Haus zum Zentrum der Schweizer Dramatik machen. Zum Programm gehört auch: klimaneutral bis 2030. (Stefan Busz)

Meine Phobie vor minimalem Bühnenbild

Fragmente unterschiedlichster Abgangsszenarien von Walter werden angeführt, gekoppelt an die Frage nach seinem Wesen, seiner Funktion, seinem Charakter, seinem Sein. Als Nachruf, als Pamphlet, als Kapitalismuskritik, als Beschimpfung, als Spekulation, als Wahlwerbung, als Sehnsucht. All das geht mal fliessend, mal abrupt ineinander über und bietet dem Bühnentrio die ständige Möglichkeit zum Rollenwechsel. ...

Am Ende verlasse ich das Theater mit einem dicken Grinsen und dem Erstaunen darüber, wie rasch 70 Minuten dahinhuschen können. (Kyros Kikos)

Schwätzer

Die Regisseurin Barbara Weber wählt drei Stimmen, um für Ariane Kochs «Wer ist Walter» eine Körperlichkeit zu behaupten. Diese drei – Lucy Wirth, Ann Mayer und Roger Bonjour – werweissen völlig frei assoziierend von brutalbanal bis schulmeisterphilosophisch über den Verbleib die­ser nichtanwesenden Figur und deren Motiv für das Fernbleiben. (Thierry Frochaux)

Winkelwiese wird Zentrum für neue Dramatik

Das Zürcher Theater Winkelwiese will in den kommenden Jahren sämtliche Schweizer Dramentexte der letzten zwanzig Jahre digitalisieren. An seinem Eröffnungsfestival vom 23. bis 25. September werden alte Texte neu inszeniert, und Schätze aus der Schublade geborgen. (Julia Stephan)

Gute Kunst, schlechte Klimabilanz?

Unter dem Namen «x-change» tauschen die Bühnen Bern, das Theater Winkelwiese und das deutsche Theater Freiburg Inszenierungen aus. ... So können Arbeiten, die während ihrer Entstehung viel Energie (in jeder Hinsicht) geschluckt haben, aber an ihren Heimatbühnen kein Publikum mehr finden, weiterhin gespielt werden. Das erhöht ihre Energiebilanz; gleichzeitig können die Theater eine zusätzliche Inszenierung anbieten. (Valeria Heintges)

Eröffnungsfestival im Theater Winkelwiese Zürich 23.-25.9.2022

Zu Beginn der ersten Spielzeit unter neuer Leitung wird mit einem dreitägigen Festival das Panorama von über zwei Jahrzehnten Autor:innenförderung am Theater Winkelwiese geöffnet. Vom 23. bis 25. September 2022 wird in und um das Theater Winkelwiese (Un-)Gelesenem, (Un-)Aufgeführtem, Vielgelobtem sowie Vergessenem Raum gegeben.

«Ihre Stärke ist, wie sie die Gedanken schärft»

Ariane Koch verknüpft das Verschwinden nun mit modernen Aussteigerfantasien oder spinnt es weiter zu allerlei wilden Formen des Sich-Entziehens. Zum Beispiel in einem post-anthropozänen Dasein als Pflanze, aller Verpflichtungen entledigt und ganz der eigenen Existenz gewidmet. Keine Systemzwänge, kein Geldverdienen, kein sinnentleerter Konsum. (Diana Frei)