Es wird über Kunst geredet – darüber, was einen Künstler ausmacht, was er tut und in welchem Verhältnis zur Gesellschaft sein Schaffen steht. Der grosse Sigmar Polke beschäftigte sich ein ganzes Künstlerleben lang mit diesen Fragen. Immer reflektierend. Oft ironisierend. Und: stets mit der schöpferischen Kompromisslosigkeit eines Revolutionärs.
Mit seiner Arbeit forschte er danach, was Kunst ist, was Kunst kann. Als Artifex Doctus verfügte er über einen weiten kunsthistorischen Horizont. Als Universalinteressierter setzte er sich aber ebenso ganz konkret mit der Physik von Farben und optischen Effekten auseinander, untersuchte die materielle Basis der Kunst und damit des Geistes, der in ihr steckt. Und selbstverständlich war Polke auch: der schalkhafte Bildungsbürgerschreck, der den etablierten Kunstbetrieb rundheraus ablehnte, sich über ihn lustig machte – und dafür von jenen, die er so verlachte, umso mehr geliebt und verehrt wurde. (Landestheater Bregenz)