Uta und der tote Hans

von Stefanie Grob

Uta findet einen Mann. Eines schönen abends und direkt vor ihrer Haustür. Sie nimmt ihn mit in die Wohnung. Er gefällt ihr, sie will ihn kennen lernen. Nach anfänglicher Gehemmtheit schmilzt das Eis dank sienischem Wein, Kartoffelchips und verbalem Sich-näher-kommen. Allerdings hat Hans, zumindest aus seiner Sicht, einen entscheidenden Nachteil: Er ist tot. Ganz offensichtlich. Uta aber stört das nicht. Kaum hat sie seinen Körper lässig auf dem beigen Fauteuil drapiert, sieht sie grosszügig über den Umstand seiner Leblosigkeit hinweg, bestreitet das Gespräch im Alleingang und erfindet sich seinen Lebenslauf und seinen Charakter nach ihren eigenen Vorlieben und in lebhaftem Kontrast zu den Eigenschaften ihres Ex. Zu fortgeschrittener Stunde schreckt Uta auch davor nicht zurück, die Leiche nach allen Regeln der Verführungs- und Liebeskunst zu traktieren.

Historie des Stücks