Und dann kam Mirna

von Sibylle Berg

Nach der Party: Aus den jungen Desperados in Sibylle Bergs Und jetzt: die Welt! oder Es sagt mir nichts, das sogenannte Draussen sind inzwischen Mütter geworden – alleinerziehend, in klassischer Paar-Beziehung lebend oder in einer Kommune. Die glanzvolle Karriere ist ausgeblieben, stattdessen wächst mit Anfang/Mitte 30 die Erkenntnis, erschütternd durchschnittlich zu sein, während die Energie abnimmt, das eigene Leben grundlegend zu ändern. Immerhin bäumen sich Bergs Frauen noch einmal auf, wollen ihre gentrifizierten Wohnviertel verlassen und von der Stadt aufs Land ziehen, weg von Sozialhilfe oder Betreuungsgeld, hin zur autonomen Selbstversorgung. Nur die Begeisterung ihrer Kinder hält sich in engen Grenzen. Raffiniert hat Berg ihrer Mutter-Suada, die um Genderfragen, Kapitalismus, Klimawandel, Bürgerkriege oder die Allmacht Googles kreist, eine zweite Ebene eingezogen. Denn längst gibt es, verkörpert durch die Tochter Mirna, eine neue Generation, die gänzlich andere Umgehensweisen mit den Ängsten und Idealen ihrer Eltern entwickelt hat. (Rowohlt Theater Verlag)

Übersetzt auf Englisch, Polnisch, Spanisch und Tschechisch

Historie des Stücks

  • Divadlo Leti, Prag Tschechische Erstaufführung Übersetzung: Helena Eliášová, Regie: Adam Svozil 2017
  • Maxim Gorki Theater Uraufführung Regie: Sebastian Nübling 2015