So fängt es an

von Stephan Teuwissen

«So fängt es an» ist ein versponnen-melancholisches Duett über Ankommen, Anpacken und Abwarten, über grosse Pläne, die sich kaum verwirklichen, und über Altlasten, die sich nicht abschütteln lassen.

Ein etwas abgehalfteter Herr zieht in ein zeitlich und örtlich nicht genau definiertes Haus und trifft auf eine Concierge – und eine Unmenge an Ware: Bücher, Schränke, eine Chaiselongue, zwölf Paar Schuhe, sechzehn Einkaufstüten undefinierten Inhaltes, eine Kiste mit halb zerkauten Bleistiften, zwei Leimtuben, eine Lutherbibel, zwei Zwinglibibeln, ein Fallschirm aus dem 2. Weltkrieg und so weiter und so fort …
Der sichtlich überforderte Herr fängt an, aufzuräumen, denn er hat – so behauptet er mehrmals – „Gewaltiges“ vor. Die Concierge dagegen würde die Dinge lieber so belassen, wie sie sind.
Zwischen den beiden entspinnt sich eine Märtyrerkomödie, in der kein Satz bedeutet, was sein Wortlaut auszusagen scheint. Fassaden bröckeln, Vergangenes aufersteht und der Raum füllt sich, je leerer er wird, mit Hall, Mutmassungen und Erinnerungen. Schrittweise kommen sich die Protagonisten näher - näher als uns womöglich lieb ist …

Historie des Stücks

  • Theater Winkelwiese Uraufführung Regie: Mélanie Huber 2015