Der erdnahe Waldschrattel Krump fühlt sich von seinem Schütthügel verdrängt, als der feingeistige Saffran vom Stamm der Filousen sich dort sesshaft machen will. Arglos schneidet Saffran einen Strauss Narzissen ab, nicht ahnend, daß es sich um Krumps geliebteste Staude handelt. Der Streit ist da. Misstrauisch belauern sie sich, gebärden sich gefährlich, versuchen es mit geistigen und handgreiflichen Argumenten. Saffran perlt melodiös, Krump blubbert hart. Sie wollen beide recht behalten, ihre sprachlichen und kulturellen Eigenarten als einzig wahre gegen den anderen verteidigen. Sie machen sich über Gewohnheiten des anderen lustig, beleidigen sich, entschuldigen sich und verstehen sich schon wieder falsch. Als sie an der großen Katastrophe gerade so vorbeigekommen und sich endlich losgeworden sind, fehlt ihnen was. Und wirklich nur ausnahmsweise fangen sie an, sich umeinander zu bemühen.
Pamela Dürr lässt ihre auch sprachlich so verschiedenen Fantasiegeschöpfe hinreißend komisch durchspielen, was in der Welt schnell zu Kämpfen führt. Ob zwischen Kindern, Nachbarn oder Staaten. (henschel SCHAUSPIEL)