REICHT ES NICHT ZU SAGEN ICH WILL LEBEN

von Claudia Grehn und Darja Stocker

Zusammen mit der Autorin Claudia Grehn (Verlag der Autoren) hat Darja Stocker Gespräche, die sie mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Generationen geführt haben, zu einer Szenencollage verdichtet, die verschiedene Aggregatszustände des Aufbegehrens, angefangen von schlichter Empörung bis hin zu aktivem Widerstand, ausloten. Es ist ein scharfzüngiges Gesellschaftspanorama entstanden, in dem der Einsatz, dieser an den unterschiedlichsten Fronten kämpfenden Individuen, am bleiernen Konsens über die Unveränderbarkeit der bestehenden Verhältnisse abprallt. Je selbstbestimmter und radikaler diese Figuren - vom Manager über die Studentin, Altenpflegerin oder Asylbewerberin - gegen Hartz IV, Pflegenotstand, Residenzpflicht usw. agieren, desto weiter werden sie in ein privates wie öffentliches Abseits gedrängt, landen in der Gosse oder im Gefängnis. Der Text der beiden Autorinnen führt den Titel in jedweder Hinsicht ad absurdum. Er ist ein berührendes Zeitdokument und vielstimmiges Manifest wider das Einvernehmen der politischen Ohnmacht.

Historie des Stücks

  • Deutsches Nationaltheater, Weimar Uraufführung Regie: Nora Schlocker 2011