Morgen bin ich fort

von Paul Steinmann


Im Keller eines im Moment leerstehenden Hauses übt Romi für einen Karaokewettbewerb. Mitten in der Probe wird er gestört durch Hanshorst, der im selben Raum die ganz private Geburtstagsparty für sich und seine Freundin Nina organisiert hat. Doch auch Astrid beansprucht den Raum für sich. Sie will hier schlafen, weil sie anscheinend nirgendwo sonst einen Platz hat. Zu unguter Letzt erscheint aber auch eine fünfte Person im Keller: ein Erwachsener, der behauptet Astrid sei auf der Kurve und er müsse sie wieder ins Erziehungsheim zurückbringen. Astrid wehrt sich mit allen Mitteln gegen die erneute Einweisung. Sie will fort. Über die Grenze. Neu anfangen. Im Verlauf der Nacht kommen die Geschichten und Beweggründe, die Visionen und Illusionen der fünf Menschen zum Vorschein.

«Im Stück Morgen bin ich fort kommen gewichtige Themen unserer Zeit auf den Tisch. Bereiche wie Drogen, Gewalt, Sexualität und Ausländerfeindlichkeit werden ebenso angeschnitten wie die Situation der Gesellschaft in der Schweiz oder die philosophische Frage nach dem Sinn des Lebens- und das in einer direkten, tabulosen Sprache, die von den Zuschauern verstanden wird und tiefer als nur unter die Haut geht.»
17.09.1994, Basler Zeitung/hhm