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Zuerst, und wer es nicht weiss, sieht es aus wie eine ganz normale Zahlenkette. Wenn hinter den Zahlen Namen stünden, sähe diese Reihe aus wie eine ganz normale Serie von Namen. Solange man nicht weiss, was die Zahlen und die Namen verbindet, ist an einer Serie nichts Schreckliches zu erkennen...
Wenn hinter den Zahlen und Namen Kreuze stünden, gedächten wir der Aufzählung der Toten mit Bedauern, vielleicht Trauer, aber noch immer nicht mit Entsetzen. Erst wenn wir wüssten, dass all die aufgezählten Toten, Opfer eines Verbrechens wären, verwandelte sich das Bedauern und Trauern in Erschrecken, denn der Tod rückt bedenklich nah, wenn er nicht natürlich ist. Zum wirklichen Entsetzen verwandelt sich in der Vorstellung diese Reihung aber erst, wenn wir wissen, dass hinter all diesen Morden nur ein einziger Mörder steckt, der das Ende dieser Reihung selbst nicht kennt. »
(Text aus Programmheft)
«Als Peter Jost und Thea Dumsch sich im Frühling in die Lebensläufe von Massenmördern einzulesen begannen, geschah es aus persönlicher Faszination an einem Phänomen. Aus der Idee entstand ‹Mördertreiben›, ein Theaterprojekt mit Reaktion auf einen Mord. Dann wurde am 30. Oktober in Zollikerberg eine junge Frau gefunden, von einem Serientäter brutal getötet. Die Realität war schneller als das Theater an der Winkelwiese.»
(Susanne Sigrist, Der Zürcher Oberländer, 13.11.1993)