Kloster zu verschenken

von Paul Steinmann

Seit Jahrhunderten leben Schwestern und Brüder in verschiedenen Gemeinschaften auf der ganzen Welt die Ideen und Visionen von Dominikus. Doch es wird ruhiger in den Klöstern der Schweiz. Langsam aber sicher überalten und entvölkern sie sich. Nachwuchs ist nicht in Sicht und gute Ideen für die sich leerenden Klöster sind gefragte denn je. Müssen sie gar verschenkt werden? Der Autor Paul Steinmann geht in seinem Stück dieser Frage nach und lässt dazu dominikanische Persönlichkeiten aus acht Jahrhunderten, aber auch Immobilienfachleute, eine SP-Politikerin, einen Moderator und einen Denkmalpfleger auftreten. Unter der Regie von Annette Windlin schlüpfen sieben Schauspielerinnen und Schauspieler in die unterschiedlichsten Rollen. Sie erzählen spielend und singend aus der Geschichte des Dominikanerordens. Das Publikum sieht sich dabei in der Rolle der Interessenten für die Immobilie und die angekündigte Klosterführung entpuppt sich mehr und mehr als Zeitreise. So melden sich auch die Weggefährten von Dominikus zu Wort und lassen die heftig geführte Diskussion, ob das Kloster tatsächlich verschenkt oder in eine Burnout-Klinik umgebaut werden soll, vorübergehend verstummen. So einfach lässt sich der dominikanische Geist nämlich nicht vertreiben. Die Inszenierung über fünf Stationen wird mit Live-Musik umrahmt.