herbstzucht­_ein spiel

von Denise Rickenbacher

Anatol und Frank leben in einer dunklen Parterrewohnung, in der sich die Hitze des Sommers staut. Selten dringt Licht in die Wohnung, selten gehen sie nach draussen. Anatol sitzt im Rollstuhl, sein Bruder Frank kümmert sich um ihn. Anatol lässt Frank nicht aus den Augen – Frank soll für ihn die Pflanzen im Hinterhof giessen, ans Telefon gehen, die Zeitung mitbringen; er soll all das tun, was Anatol nicht kann.

Das Leben des Bruderpaars ist von der Krankheit bestimmt. Der gesunde Frank sehnt sich nach einem freien Leben. Verlustangst und Schuldgefühle hindern ihn jedoch daran, aus der beengten Situation auszubrechen. Der gelähmte Anatol ist sich seiner Abhängigkeit von Frank bewusst und leidet daran. Die Figuren versuchen gegen die Situation anzukämpfen, indem sie sich in Projektionen und Parallelwelten flüchten. Was bleibt, ist die Hoffnung auf den Regen, auf den Herbst, auf Veränderung.

Historie des Stücks

  • Kleintheater Luzern Theater Winkelwiese Uraufführung Regie: Ron Rosenberg 2011