Eine wütende Frau mit Narbe prüft ihre Beziehungstauglichkeit. Ob sie
attraktiv für andere ist. Ob das Zögern bemerkbar ist, in der Art, wie
sie das Glas an die Wand wirft.
Der konfrontative Monolog, von klischeehaften Rollenbildern
durchsetzt, zeigt die Verortung einer Frau zwischen Begehren und
Resignation, Anpassung und Widerstand.
Diese Konstellation dient dem jungen Theaterkollektiv saft als
Grundlage, neoliberale Weiblichkeitsanforderungen vielstimmig zu
hinterfragen. Die fünf Performer*innen kämpfen mit dem Widerspruch von
Gemeinschaft und Eigenwillen und mit der chorischen Forderung nach
Assimilation. Die einzelnen Stimmen wollen sich zu einer Person, zu
einer Stimme zusammenfügen. Wogegen schreit sie an, was stellt sie
ruhig?