Echo Echo

von Béla Rothenbühler

Jeder im Dorf hat seine Aufgabe. Die Polizistin und der Strassenkehrer sorgen für Ordnung und Sauberkeit. Die Bäuerin und die Händlerin sind für die Lebensmittelversorgung und Gebrauchsgüter zuständig. Und der Wirt sorgt für die wenigen Fremden, die sich auf der Suche nach Erholung ins Dorf verirren. Und dann ist da noch der Kater, der durchaus Teil der Gesellschaft ist, aber keine gemeinsame Sprache mit den Menschen hat und sich deshalb nur musikalisch verständigt. Der Strahler holt sich Echo zur Hilfe, die dafür sorgt, dass alle so denken wie er. Die Dorfbewohner:innen werden zu seinen Spiegelbildern, doch dies sorgt für neue Verwirrung

Am Ende lernen sowohl der Strahler als auch die Dorfbewohner:innen, dass gelegentlicher Streit und Reibereien notwendige Konsequenzen des Zusammenlebens sind. Und dass eine funktionierende Gruppe spannender und erfolgreicher wird, je diverser ihre Mitglieder sind. «ECHO ECHO» ist eine magisch angehauchte Parabel, die dem jungen Publikum hoffentlich Denkanstösse über das Alleinsein und das Teilsein in einer Gruppe mitgibt. Das Stück zeigt auf, wie schwierig es sein kann, sich in eine Gruppe einzufinden — und, dass soziale Beziehungen immer auch Konflikte bedeuten. Es ermutigt sein Publikum allerdings, sich diesen Konflikten zu stellen und an ihnen zu wachsen, um zu echten Freundschaften zu finden.

Für «ECHO ECHO» hat salto&mortale in der Recherchephase mit einer Schulklasse der 4. Jahrgangsstufe zusammengearbeitet. Ausgangspunkt war vor dem Hintergrund einer wachsenden Vereinzelung im Zeitalter von Social Media die Frage, wie Kinder heute Einsamkeit erleben. Aus den Erfahrungen, die die Gruppe in zahlreichen Gesprächen mit den Kindern gemacht hat, entwickelte Autor Béla Rothenbühler die Geschichte des namenlosen Dorfes.

Historie des Stücks