Die Korrektur

von Jürg Amann

1924 stirbt Franz Kafka an Lungentuberkulose. Kurz vor seinem Tode korrigiert er noch seine letzte Erzählung "Der Hungerkünstler". Der Augenzeuge Robert Klopstock berichtet: "Kafkas körperlicher Zustand zu dieser Zeit und die ganze Situation, daß er selbst im wahrsten Sinne des Wortes verhungerte, war wirklich gespenstisch. Als er die Korrektur beendete, was eine ungeheure, nicht nur seelische Anstrengung, sondern eine Art erschütternder geistiger Wiederbegegnung für ihn sein mußte, rollten ihm lange die Tränen herunter. Es war das erste Mal, daß ich eine Äußerung von Bewegung dieser Art in Kafka miterlebte." Das Verhältnis zwischen Kunst und Leben, zwischen Literatur und realer Existenz ist das zentrale Thema dieses Stücks über das allmähliche Verlöschen des Dichters Franz Kafka. Die Tuberkulose sei das Zentrum seiner Dichtkunst gewesen, meint eine Krankenschwester in diesem Stück, ohne sie habe er nicht schreiben können und habe sie aus diesem Grunde auch nicht behandeln lassen.

Historie des Stücks

  • Schauspielhaus Zürich UA Regie: Gudrun Orsky 1980
  • Hörspiel ORF Regie: Otto Düben 1982