Die Bürger von Schilda

von Paul Steinmann


Die Schildbürgermänner waren geachtete und beliebte Ratsherren in der ganzen Welt. Und weil man sie als gescheite Leute so begehrte, waren sie fast nie zuhause in ihrer Stadt Schilda anzutreffen. Im Jahre des Stadtjubiläums wollten die zurückgebliebenen Frauen die ständige Abwesenheit der Männer nicht mehr dulden und stellten ein Ultimatum:
Die Männer kehrten daraufhin schleunigst heim und suchten nach einem Grund, der ihnen erlaubte, in Schilda bleiben zu können. Schliesslich kamen die Schildbürger auf die Idee, sich ab sofort so dumm und widerspenstig zu benehmen, dass man sie bald nicht mehr um einen guten Rat fragen würde.

«Es war eine Premiere, die man ohne Übertreibung als Volltreffer bezeichnen muss. Was der junge Villmerger Regisseur Paul Steinmann auf höchst einfühlsame Weise inszenierte, war ganz einfach glänzend. Er verstand es meisterhaft, das närrische Treiben der Schildbürger, dank der Spiellust, dem inneren Feuer seiner Laienspielerinnen und -spieler sehr publikumswirksam auf die Bühne zu bringen. Alles wirkte wie aus einem Guss. Das Premierenpublikum im Rössli war begeistert.»
06.11.89, Wohler Anzeiger, Horst Crusius