Der Erfinder

von Hansjörg Schneider

Das Stück spielt in einem schweizerischen Dorf, November 1917. Es ist die Geschichte des Emil Bögli, der, als Aussenseiter verfolgt, an einer Erfindung bastelt: einem Raupenfahrzeug, mit dem sich die Bauern auf verschlammten Wegen besser vorwärtsbewegen können. Während der sozialen Unruhen in der Schweiz flüchten Sozialisten, die im Dorf Reden halten und dafür von der Dorfbevölkerung Prügel beziehen, in sein Haus. Durch sie erfährt er, dass seine Erfindung bereits realisiert ist: die britischen Tanks funktionieren nach «seinem» Prinzip. Der Erfinder erhängt sich.

Doch Schneider geht es nicht in erster Linie um diese historisch verbürgten Vorgänge. Hauptakteur ist vielmehr die Dorfgemeinschaft mit ihrem zu Hass und Aggressivität sich steigernden Misstrauen gegen alles Neue und Fremde. Ohne sie zu denunzieren, zeigt der Autor sie in ihrer dumpfen Selbstgewissheit, mit der Einzelgänger verfolgt werden.

Historie des Stücks

  • Schauspielhaus Zürich Uraufführung Regie Reto Babst 1973