Der Bären wilde Wohnung

von Lukas Linder

Herr Bär lebt mit seiner Frau Martha in einem verschlafenen Häuschen irgendwo auf dem Land in der Schweiz. Zum grossen Bedauern von Herrn Bär ist es jedoch vorbei mit der ländlichen Ehe-Idylle. Seine Frau ist nämlich nicht mehr seine Frau – sie ist seine Ex-Frau. Und sie will das gemeinsame Haus so schnell wie möglich zu Geld machen. Da kann der träge Mann noch so gerne seine gemütlichen Käse-Fondues unter der vom Rauch der Jahre geschwärzten Decke veranstalten. Die Käufer sind auch schon ausgeguckt: Die Eheleute Hamann aus Deutschland – Sandra Hamann und ihr Mann Günther. Und so spült ein starker Regen dem Herrn Bär wie verabredet eine klatschnasse Sandra Hamann zum Verkaufsgespräch ins Haus und das Unheil nimmt seinen Lauf. Denn während sich der liebenswürdige Herr Bär nach Kräften bemüht, Frau Hamann mit aller Freundlichkeit zu begegnen, gibt diese sich zunächst teutonisch reserviert und skeptisch, was den frisch verlassenen und leicht verletzlichen Bär in arge Nöte versetzt. Als schließlich auch noch Bärs Ex-Frau Martha und Sandra Hamanns Mann Günther auftauchen, driftet das Treffen, das eigentlich ganz im Zeichen eines profanen Hausverkaufes stehen sollte, mehr und mehr ins Surreale ab ... Ressentiments zwischen Deutschen und Schweizern und kleine dreckige Ehe-Lügen kommen ebenso auf den Tisch, wie billige Täuschungsversuche entlarvt werden und menschliche Abgründe sich auftun – und mitten drin der arme Herr Bär, der am Ende scheinbar für alles büssen muss ... (Hartmann & Stauffacher)

Historie des Stücks

  • Stadttheater Schaffhausen Theater Konstanz Uraufführung 2012