Brot und Spiele

von Patrick Boltshauser

Ein Regisseur plant, den Realityshows des Fernsehens das Wasser abzugraben und dieser vermeintlichen Wahrheitsdarstellung, die absolute, unverfälschte Wahrheit auf der Bühne entgegenzustellen. Er hat fünf Bewerber gefunden, die bereit sind, sich der absoluten Extremsituation zu stellen. Tod durch Erhängen, Handabhacken, Kreuzigung und öffentliche Abtreibung sollen fortan die Unterhaltungsmomente des Fernsehsenders sein. Mittels einer unsichtbaren Jury werden zwei Kandidaten für die Bühnenshow gewählt. Doch ihre Leiden und Probleme sind übertrieben dargestellt und erlogen.

Bereits engagierte Schauspieler werden vom Regisseur gnadenlos erschossen, da sie seine extremen Befehle verweigern. Die Bühnenshow gerinnt zu einem Aufbegehren der Schauspieler gegen die Perversionen des Regisseurs. Alles nur Theater, in dem der reale und der gespielte Tod nicht mehr zu unterscheiden sind?

„Brot und Spiele“: eine verspielte Auseinandersetzung mit Fernsehrealitäten, Realityshows, Zeitströmungen, Zuschauerwartungen und dem Theater. (Kaiser Verlag)

Historie des Stücks

  • Schauspielhaus Graz UA Regie: Tatjana Gürbaca 2002