Auf der Bühne: ein Mensch, vielleicht auch nur noch das Echo eines Menschen, ein «blankes Skelett». In einer Welt aus Glasfaserkabeln und unsichtbaren Netzwerken, in der das eigene Spiegelbild zum digitalen Chor unzähliger Echos wird, stellt sich die radikale Frage nach dem Ich. Wer spricht, wenn die Grenzen zwischen Körper und Projektion verschwimmen, wenn Erinnerung an ein Trauma auf einen Systemabsturz trifft und Liebe zu einem Glitch im Kosmos der Identitäten wird?
Maria Milisavljevićs still loading ist kein Stück, es ist ein Zustand. Ein poetischer Rausch aus Stimmen, die zwischen kosmischer Weite und intimstem Schmerz oszillieren. Die Inszenierung erschafft einen Spiegelraum, in dem eine einzelne Figur ihren zahllosen digitalen Avataren begegnet. Eine Konfrontation, die in unsere vernetzte Gegenwart blickt: Wo endet der Mensch, wenn sein Körper unbegrenzt erweiterungsfähig und ersetzbar scheint und wann setzt die ersehnte Erlösung ein? Ein Abend wie ein Mantra über die Sehnsucht nach Selbstfindung und die Furcht vor der Auflösung im permanenten Ladevorgang unserer Zeit.
Am 19.3. und 31.3. findet um 19:30 Uhr eine Stück-Einführung mit Dramaturgin Kristina Malyseva statt. Eintritt frei.
- Mit
- Sofia Borsani
- Text
- Maria Milisavljević
- Regie
- Julián Ignacio Garcés
- Dramaturgie
- Kristina Malyseva
- Ausstattung
- Ivalina Yapova
- Musik
- Serafin Aebli
- Video
- Rodrigo Melendez-Aquino
- Assistenz
- Andrea Uhl
- Technik
- Paul Schuler, Patrick Meury
Eine Produktion des Theater Winkelwiese.
Aufführungsrechte S. Fischer Theater Medien