«I'm in love, I'm in love, with the Isebahn!»
Goldgräberträume und wilde Schiessereien. Liebe, Sehnsucht und Verrat - in «Wasserfalle» erzählt eine fiktive Gruppe von Schaustellern eine wahre Geschichte aus der Schweiz des 19. Jahrhunderts. Es ist die Zeit des Eisenbahnbaus. Ein kleines Dorf träumt vom grossen Glück. In das Tal soll ein Eisenbahntunnel gebaut werden. Da gilt es Arbeiterstuben einzurichten, Kostgebereien aufzumachen, sich auf Kredit zu rüsten für den Reichtum, der doch gewiss bald eintreten wird. Was keiner weiss: Hinter den Kulissen laufen ganz andere Verhandlungen. Die Nachfolger der Eisenbahnbarone verhandeln mit kantonalem Politikern um den besten Deal. Und der könnte die ganzen Hoffnungen des Dorfes zunichte machen.
«Nichts ist erfunden. Alles ist so, wie wir es erlebt haben. Aber künstlerisch bearbeitet. So will es das Schaugeschäft.»
Wer aber sind die Akteure dieser «Wasserfalle-Show»? Lina, die «Blüte helvetischer Jungfräulichkeit», tut sich schwer mit dem Schweizer Zungenschlag, Köbi, der jugendliche Liebhaber, zeigt einen beängstigen Hang zur Gewalttätigkeit. Das schöne Schweizerlied, das die Wirtin, Madame Rosa, vorträgt, hat seine Wurzeln verloren, und ihr Gatte, der «Singer», treibt weitere musikalische Darbietungen ganz ungeniert in Richtung Vaudeville und Südstaatenblues. Und der Ingenieur, der angeblich den Tunnelbau beaufsichtigt hat? Seine Leidenschaft für die Darstellung der Arbeitsvorgänge am Berg wirkt echt. Als Chef der Truppe stiftet er in den eigenen Reihen jedoch Unruhe. Die legt sich erst, als es für die gemeinsame Sache einzustehen gilt.
«Uns war, als wollte uns einer die Tür vor der Nase zuschlagen. Wir konnten sie nicht aufgeben, die Träume von der grossen Welt»