Toggeli

von Paul Steinmann

Der Mann lebt allein in seiner windschiefen Hütte mit drei Kühen und ein paar Kaninchen. Eines Nachts beschleicht ihn der Toggeli, doch in letzter Sekunde schafft der Mann es, ein Messer in das Kopfende seines Bettes zu rammen. Das Toggeli verwandelt sich und plötzlich steht da einfach eine nackte Frau in seiner Küche. Sie ist irgendwie anders als alle anderen. Vielleicht auch gar kein Mensch? Der Mann und das Toggeli verlieben sich ineinander und doch bleibt eine unheimliche Fremdheit zwischen den beiden bestehen. Das Toggeli beschwört den Mann, das Messer aus dem Balken zu ziehen, aber das darf man niemals tun, weiss der Mann. In Zusammenarbeit mit dem Autor Paul Steinmann ist ein Stück entstanden, das die Sage vom Toggeli humorvoll, anrührend und heutig erzählt. Eine karge Geschichte über die Gleichzeitigkeit verschiedener Welten, über Geister, die einen heimsuchen aber auch beraten könne, über das Liebste, das einem gleichzeitig das Unheimlichste werden kann.

«Es ist eine packende Inszenierung, ein bedrängendes Beschwören der Geisterwelt, das Unwirkliches spielend wirklich macht, die leere Spielfläche aufreisst auf dies unheimlich Heimatliche hin, das in der hiesigen Landschaft unverloren lebt.»
25.05.00, Neue Luzerner Zeitung, Urs Bugmann