«Ja, du sollst deine Komödie kriegen. Oder darf's auch ein Märchen sein? Wie auch immer. In der Hauptrolle jedenfalls ein einsamer Dichter an seinem Manuskript. Es war also einmal ein einsamer Dichter, der sass über seinem Manuskript und zwang sich Vers um Vers ab. Die Arbeit war mühsam. Und es ging immer mühsamer. Wer war dieser Nathan, den er Zeile um Zeile aus sich förmlich heraus schwitzte? Was hatte dieser Nathan mit ihm selber zu tun, dem empfindlich gewordenen, bitter gewordenen alten, todkranken Mann an seinem Schreibtisch. Was um Gottes Willen tat er da? Und für wen? Er konnte nichts mehr anfangen mit diesem Nathan. Er hatte selber lange genug das Stehaufmännchen gespielt. Hatte den Tod von Frau und Kind weggesteckt, hatte den kranken Körper weggesteckt, hatte die Zensur weggesteckt. Jetzt ging's nicht mehr, das Wegstecken. Wie war er nur dazugekommen, diesem Nathan den Mord an Frau und Kindern anzudichten, mit dem er dann was tut? Erraten. Wegstecken. Wer steckte sowas weg? Wer zum Teufel war so weise wie dieser Nathan? Er jedenfalls nicht, das merkte er je länger je mehr. Und dieser Nathan, was war er dann? Eine klapprige Marionette, der er Vers um Vers einen weiteren weisen Mund aufmalte. Genug damit.»