Schnitt - Theater­material

von Andreas Liebmann

Eine Familie im Ausnahmezustand: Nach dem Tod seiner Mutter macht sich Pedro auf die Suche nach seinem leiblichen Vater. Die Mutter hat ihm Andeutungen gemacht. Pedros rasende Suche endet jedoch mit einem Motorradunfall und im Koma. Nun sitzt Pedros Schwester Lotte alleine am Bett ihres Bruders und sichtet die Bestände. Sie wühlt in Fotos, Erinnerungen und verblassenden Szenen.

«So war die Story irgendwann vielleicht im Morgenblatt zu lesen: Junger Mann aus Stuttgart verunglückt mit dem Motorrad in Bueons Aires; und die junge Frau, vor deren Tür es geschah, bringt ihn nach Hause. Der Schweizer Autor Andreas Liebmann nutzt den Augenblick künstlerisch weit darüber hinaus - vom Lebenseinschnitt aus montiert er poetische Szenen der Erinnerung... Und als theatermaterial firmiert die locker gefügte Szenenfolge im Untertitel. Das ist durchaus programmatisch gemeint - jede Inszenierung könnte aus diesen Texten den jeweils eigenen Schnitt erfinden ... Liebmann hatte ähnliche Spielprinzipien schon im Rahmen des viel zu kurzlebigen Theater-Experiments im mecklenburgischen Wismar ausprobiert; jetzt ergibt die Recherche in Schnipseln ein starkes Stück.» (Theater heute)

Historie des Stücks

  • Schauspielhaus Zürich Uraufführung Regie: Christine Rudolph 2006