Peter der Zweite

von Gaël Roth

Peter will Präsident werden. Und das um jeden Preis. Also muss er Aline heiraten und nicht seine attraktive Liebhaberin Natascha. Denn Alines Vater ist der Amtsinhaber – jedenfalls noch. Doch der Weg zur Macht erweist sich als umständlicher, als er das gerne hätte. Denn Peter kämpft gegen eine traumatische Kindheitserfahrung: Wolfgang, sein ehemaliger Kindergartenkamerad, durfte beim Krippenspiel den Joseph spielen, während er selber nur ein Schaf war. Für diese Demütigung will er sich rächen – wenn er denn erst einmal Präsident ist! Als Alines Vater endlich stirbt, sieht er seine Chance gekommen. «Peter der Zweite» ist eine schwarze Komödie. In pointierten Dialogen, rasantem Tempo und mit kurzen und grotesken Szenen erzählt Gaël Roth Aufstieg und Fall eines machtbesessenen Egozentrikers, der sich ein absurdes Phantasiereich schafft, in dem er die Regeln bestimmt. (Theater Winkelwiese)

«heftige, holzschnittartige Gestalten, heftiges, hammerhartes Theater ohne Prätentionen. Silke Geertz mimt die machtlüsterne Geliebte Peters zwischen Poolfantasien und beleidigter Leberwurst. Samuel Streiffs Architekt möchte so gern den Albert Speer geben, dass er seinen Anstand und seine Würde vergibt. Und Cathrin Störmer als Peters naive Frau hofft wider alle Vernunft auf den liebenden Ehemann in dem kleinkindlich grössenwahnsinnigen Monster an ihrer Seite, das Silvester von Hösslin grandios hinwindet. Erst Nikolaus Schmid als unfreiwilliger Rivale des Bananenrepublik-Diktators bricht das Regime des Berserkers auf. Am Schluss kichert Freud. Und wir rufen Bravo!» (Alexandra Kedves, Tages Anzeiger, 2010)

Historie des Stücks

  • Theater Winkelwiese Schlachthaus Theater Bern Theater Roxy Birsfelden Uraufführung Regie: Manuel Bürgin 2010