NACH LAMPEDUSA - Wandererfantasien

von Ursina Greuel

Akten, Interviews und Anklageschriften aus Asylverfahren. Auf ihrer Suche nach den Menschen hinter den Aktennotizen lesen sich eine Schauspielerin, ein Sänger und ein Pianist durch einen Stapel von Asyl-Dossiers. Die Werkzeuge dieser Spurensuche sind die Sprache und die Musik.

Was passiert, wenn die geflüchteten Menschen angekommen sind im «gelobten Land»? Die Schauspielerin und Regisseurin Ursina Greuel beschäftigte sich zwei Jahre lang mit der Situation von Asylsuchenden in der Schweiz und erarbeitete zusammen mit dem Sänger Daniel Hellmann und dem Pianisten Samuel Fried das Stück «NACH LAMPEDUSA – Wandererfantasien». Das dramaturgische Gerüst für dieses Hörspiel bildet die Musik, namentlich das virtuose Klavierstück «Wandererfantasie» von Franz Schubert. Ausgewählte Lieder von Franz Schubert, Hanns Eisler und Johannes Brahms verbinden Sprache und Melodie. Manchmal verschmelzen Musik und Text zu einem gemeinsamen Klang, manchmal erhebt der Sänger seine Stimme und die Sprechstimme verstummt. Die Konfrontation des dokumentarischen Materials mit dem romantischen Kunstlied lässt die Grenzen zwischen Vertrautem und Fremdem durchlässig werden.

Historie des Stücks

  • Theater Winkelwiese Zu Ohren kommen Mit Samuel Fried (der Pianist), Ursina Greuel (die Frau), Daniel Hellmann (der Sänger)
    Text und Regie Ursina Greuel
    Musik Johannes Brahms, Hanns Eisler, Franz Schubert
    Hörspielfassung Samuel Fried, Ursina Greuel, Daniel Hellmann Dramaturgie Anina Barandun
    Tontechnik Roland Fatzer
    Produktion SRF 2016
    2016