nach Afrika

von Paul Steinmann

nach Afrika erzählt die Geschichte von Andrea. Die junge Frau, die ihrem Mann nach Afrika folgt, wo er bei einem Schweizer Unternehmen eine weitere Sprosse seiner Karriereleiter erklimmen kann. Andrea hat Angst vor dem unbekannten Land, wie sie in der Schweiz schon Ängste hatte vor der Enge, vor der Weite, vor der Geborgenheit, vor der Einsamkeit, vor der Liebe, vor der Lieblosigkeit... nach Afrika kennt sie diese Ängste immer noch, aber anders. Sie kennt sie. Sie hat sie mit Lizzy in Afrika kennengelernt, tanzend, singend, erzählend.

«In Ghana trifft Andrea die Einheimische Lizzy (Lizzy Hammond), eine Vollbluttänzerin. Sie hilft ihr, mit den Ängsten zurechtzukommen. Ihr Rezept: Das Tier, das auf der Brust hockt, akzeptieren, mit ihm reden, mit ihm durchs Leben gehen. Es austanzen, bis es müde ist. Tatsächlich wird Andrea lockerer, sie tanzt, sie öffnet sich, sie verliebt sich, und sie lernt auch, dass die mitgebrachten Vorurteile über Afrikanerinnen und Afrikaner nicht stimmen. ‹Afrika? Afrika gibt es nicht. Ich bin dort gewesen und ich weiss es.› Ihre Ängste hat sie zwar nicht verloren, aber sie hat einen anderen Umgang gefunden - dank ihrer Öffnung für eine andere Kultur. Das ist die Botschaft des Stücks.»
31.01.1997, Neue Luzernerzeitung, Pirmin Bossart