Kreuzfahren

von Lorenz Langenegger

Vier Menschen treffen sich auf einem Kreuzfahrtschiff nach Griechenland und begegnen sich in Zweierkonstellationen auf dem Schiffsdeck. Drei sind auf der Flucht aus ihrem Leben. Der junge Mann, der drei Tage vor der Hochzeit kalte Füße bekam und jetzt die Hochzeitsreise allein macht. Der ältere Mann, der wegen einer jungen Frau, die nichts von ihm wissen will, seine Familie verlassen hat. Und die ältere Frau, die drei Monate vorher ihren Mann verloren hat. Nur die junge Frau hat ein Ziel: Sie ist auf dem Schiff, um nach Patmos zu reisen, wo ihr deutscher Freund in einem Hotel arbeitet und auf sie wartet.
Die Dialoge zwischen den Figuren sind anfangs geprägt davon, dass jeder nur von sich redet, von den anderen nicht gehört wird und seinerseits die anderen nicht hört. In der darauf folgenden Sequenz von Zweiergesprächen begegnen sie sich offener, beginnen sich kennen zu lernen, geben Dinge preis von sich. Aber die Gespräche lassen jederzeit den Rückzug in die Unverbindlichkeit offen.
Das Ende der Reise ist auch das Ende ihrer Beziehungen; jeder geht allein in sein Leben zurück.
Diese Zeit danach ist im Laufe des ganzen Stücks präsent. Eingeschobene Monologe, in denen die vier Reisenden nachträglich ihre subjektive Sichtweise reflektierend und erzählend wiedergeben, greifen auf die Zukunft vor. Am Ende wird jede Figur behaupten, das Glück gefunden zu haben.