Kassandras Baby versucht, sich vorzustellen, wer wir alle
hätten sein können, wenn wir alle schonmal alles gewesen wären;
versucht, den Ort zu finden, an welchem wir alle wissender sind, als
wir es gerne hätten. Katja Brunner und Martina Clavadetscher sezieren
den Kassandramythos, indem sie die normative Kraft von Elternschaft
befragen. Was ist mit denen und wie geschieht jenen Kassandren, die
mehr sehen können und die Verantwortung darüber – entgegen des
Kassandrafluchs – zu tragen versuchen? Ein Avantgarde-Hörstück, ein
Bilderrausch mit Handlung, ein Theatertext, der Natur respektiert,
natürliche Gegebenheiten nicht zu Kolonisierbarkeiten degradiert,
sondern sie vielleicht zu schätzen versucht? Von sprechenden Föten,
irrlichternden Vorahnungen und der Frage nach ethischen
Handlungsmöglichkeiten bei akuter Seherinnengabe.