Ilnur Albatros

von Katharina Cromme

Eine Ewigkeit hat das Albatros-Junge Ilnur gewartet, dass endlich, endlich seine Eltern von ihrem Aus-Flug zurückkommen und ihn füttern. Und kaum sind sie da, eröffnen sie ihm, dass er nun alt genug sei, um für sich selbst zu sorgen, seine Flügel auszubreiten und loszufliegen. Es gibt nur ein Problem: Ilnur kann gar nicht fliegen und Lust hat er dazu schon mal gleich gar nicht. Aber zum Erwachsensein gehört nun einmal, dass man auch Sachen machen muss, auf die man keine Lust hat, also nimmt er ordentlich Anlauf und hebt ab! Herrlich ist das Fliegen, das Meer breitet sich unter ihm aus und Lebewesen, von denen er noch nie gehört hat, begegnen ihn auf seinem Abenteuer: weise Schildkröten, plaudernde Wale, garstige Möwen und gemeine Fische. Ziemlich unterhaltsam ist das, aber auch verstörend, denn sie alle berichten Ilnur davon, dass das Meer krank ist, dass ihre Mägen gefüllt sind mit Plastik und dass es die Menschen sind, die man fürchten sollte, weil sie rücksichtslos den Lebensraum der Tiere zerstören. Gleichzeitig können nur sie eine wirkliche Veränderung bringen – wenn es den Tieren gelingt, sie davon zu überzeugen. (Institut für Bewegende Künste)