Ich und Tina

von Daniel Mezger

Man muss sich das einmal vorstellen: Da wächst man in ärmsten Bedingungen auf, um wegzukommen heiratet man früh, wird vom Mann geschlagen und in das hineingezerrt, was man so Showbusiness nennt. Unter fremdem Namen reist man um die halbe Welt, um dem Mann und den Schlägen zu entkommen und kommt endlich an in Zürich. Und darf hier nicht mal arbeiten. Das hier ist Transit Zürich, verwechsle das bloss nicht mit einem Zuhause. Wie jeder Transitraum regt auch dieser dazu an, sich neu zu erfinden. Welche Geschichte will ich haben? Wer will ich sein? Aber in Zürich, da ist man besser wer. Wer wie Tina. Zum Beispiel.

Daniel Mezger schreibt eine Geschichte über eine Geschichte, die sich nicht so recht erzählen lässt. Und über einen Erzähler, dem das Erzählen einfach nicht gelingen will. Ein Alptraum. Ich und Tina ist ein Lob auf das Scheitern, ein Spiel mit Klischees und Erwartungshaltungen, mit Theater und Migration und dem Gefühl, der neoliberale Wettlauf zur Warenförmigkeit gelinge allen anderen immer besser als dem erschöpften Selbst. (Schauspielhaus Zürich)

Historie des Stücks

  • Schauspielhaus Zürich Regie: Bram Jansen 2014