Homo Hans hat gekündigt, um sich selbständig zu machen. Das macht ihn richtig glücklich. Homo Hans geigt potentiellen Investoren mal so richtig seine Meinung. Das macht ihn auch glücklich. Aber arbeitslos. Homo Hans entzieht sich Frau und Kind. Das macht ihn zumindest weniger unglücklich. Aber irgendwie ist er auch nicht mehr ganz dicht. Da läuft was aus ihm raus, da läuft etwas verkehrt in seinem Leben. Zweifelsohne.
«Sieben Jahre hat Hans gearbeitet. Für seine Verdienste erhält er einen Klumpen Gold. Diesen tauscht er mehrfach, bis ihm schließlich nur noch ein Schleifstein bleibt. In dem bekannten Märchen, das sich auch in den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm findet, werden der Unterschied zwischen Haben und Sein, die Kunst des Loslassens und die daraus resultierende innere Freiheit verhandelt. Denn auch wenn sich der materielle Wert bei Hansens Tauschgeschäften zusehends verringert, wird er doch zusehends glücklicher.
Reto Finger hat für das Bochumer Ensemble eine moderne Adaption des Hans im Glück-Stoffes geschrieben. Homo Hans kündigt seine Festanstellung und erprobt sich in der Selbständigkeit. Doch das ihn umgebende Höher-Schneller-Weiter-Streben erscheint ihm immer absurder. Stück für Stück steigt Hans aus der Welt aus und begibt sich auf die Suche nach seinem persönlichen Glück.» (Ankündigung Schauspielhaus Bochum)
Für Hans im Glück erhielt Reto Finger 2016 den Literaturpreis der Stadt Bern in Höhe von 10 000 Schweizer Franken.