frau im wald

von Julia Haenni

Es hätte eigentlich ein Tag wie jeder andere werden können. Ist es aber nicht. Der allmorgendliche Stress entwickelt zu einem surrealen Trip in einen Alltag, der nach und nach abhanden kommt: Das Loch im Zahn pocht. Die Heizung ist kaputt, der Briefkasten überfüllt, das Auto weg und der Lieblingshase ausgebüxt. Und an der Tür klingelt immer wieder eine Frau, die nichts sagt, nur schaut und schaut. Und auch draussen läuft nichts mehr so wie es einmal war. In ihrem mehrstimmigen Theatertext frau im wald beschreibt Julia Haenni einen Ausnahmezustand, der mitten aus dem Alltag kracht. Das sprechende Frauenkollektiv verliert mehr und mehr die zusammenhängende Wahrnehmung für eigentlich alltägliche Vorgänge und es beginnt eine beunruhigende Reise ins Innere der Sprechenden. In dessen Verlauf die Orientierung auch der Zuschauer*innen im Strudel der vielen Stimmen und Perspektiven unterzugehen droht. frau im wald erzählt von einer Auflösung. Eines Individuums, einer Struktur, einer Geschichte. (Theater Marie)

Historie des Stücks

  • Moscú Teatro, Buenos Aires Regie: Nayla Pose 2021
  • Theater Marie Tuchlaube Aarau Theater Winkelwiese, Zürich Schlachthaus Theater, Bern Theater Chur Theater Heidelberg Uraufführung Regie: Patric Bachmann, Olivier Keller 2018