Die Familie ist eine Musikerfamilie. Die Mutter erhält ein Angebot, für ein, zwei Monate in die Mongolei zu fahren – wenig, wie man meinen könnte, und der Vater unterstützt sie dabei. Aber kaum ist sie weg, bricht seine Welt zusammen und er spürt, dass ihn nichts Eigenes mehr hält. Er verschwört sich mit seinen Töchtern und gibt der Mutter in einem Telefonat klar zu verstehen, dass sie nicht mehr zurückzukommen braucht. Die Mutter werde jetzt verstoßen.
Anschliessend macht er sich auf eine Reise nach Sizilien – auf der Suche nach etwas Ursprünglichem, was er verloren zu haben glaubt. Da seine Tochter Anna seinen alleinigen Abgang nicht akzeptiert und mitgeht, reisen sie zu zweit.
Das Stück arbeitet mit starken Schnitten und häufigen Ortswechseln, die über die Sprache erreicht und signalisiert werden. Es zeigt Menschen einer Familie, die so stark zusammengefügt ist, dass eine kleine Änderung alles ins Wanken bringt und stellt die Frage, wie sehr wir zu unseren «Nächsten» wirklich gehören, und wie sehr wir überhaupt Individuen sein können, in der dauernden und starken Verbindung mit anderen. Alle Personen, die in dem Stück vorkommen, kämpfen mit dem Druck, jemand sein zu müssen, aber ohne genau zu wissen, wie sie das überhaupt erfahren können. So suchen sie sich ihre Wege: in der Verbindung mit einem Liebespartner, im Ausreissen aus festen Strukturen, auf der Suche nach Essenzen in der Musik. Am Ende des Stückes sind die Personen versprengt in der Welt oder tot. Ihre alte Heimat haben sie aufgelöst, aber was ist an deren Stelle getreten?