Don Quijote ist ein kleiner Landadliger und lebt irgendwo in der Mancha in Spanien. Dort verschlingt er einen Ritterroman nach dem anderen, bis er schliesslich verrückt wird und glaubt, er selbst als Ritter müsse todesmutig alles Unrecht bekämpfen. Seinen Klepper nennt er Rosinante und ein Bauernmädel macht er zur Gebieterin seines Herzens, die er Dulcinea von Toboso nennt. Alles, was er sieht, bringt er mit dem Rittertum in Zusammenhang, obwohl dieses schon seit Generationen nicht mehr aktuell ist. Nach seinem ersten Ausritt wird er völlig zerschlagen nach Hause geschafft... Don Quijote rektruiert einen Schildknappen, der ihn während der folgenden Abenteuer begleiten wird. Er heisst Sancho Pansa, wohnt im selben Dorf und ist (zunächst) nicht der Hellste... Herr Meyer liest auch Ritterromane. Besonders Don Quijote von Miguel de Cervantes. Und er wehrt sich auch gegen Ungerechtigkeiten. Die Welt ist voll davon! Herr Widtmann kommt sich dabei manchmal vor wie Sancho Pansa. Und er weiss nicht, ob er dem Herr Meyer helfen kann - oder will - oder muss. Ist Herr Meyer Don Quijote? Oder tut er nur so? Man kann doch nicht mit Ross und Rüstung...? Es gibt keine Ritter mehr? Oder doch? Könnten Sie heute einen Ritter auf der Strasse erkennen? Und dann? Würden Sie das normal finden? Aber was spielt denn eigentlich Herr Widtmann für eine Rolle? ... mit seinem neuen Stück hat der bekannte Schweizer Autor ein unerhört spannendes Theaterstück verfasst. Und es ist nicht nur die Geschichte um zwei Männer, die da auf Teufel komm raus aufeinander angewiesen sind und sich irgendwie schicksalhaft gefunden haben - nein!- und mehr wird nicht verraten... |
«In Es lebe Don Quijote von Paul Steinmann dreht es sich nur am Rande um die spanische Romanfigur. Es geht um Hirnforschung und die bitterbösen Folgen von Psychopharmaka. Der Kampf gegen die Windmühlen der Pharmaindustrie endet in einer zwischenmenschlichen Beziehung zwischen einem Patienten und einem Psychiater. Der eine brachte seine Frau um, der andere heiratet eine nach der anderen und weiss nicht warum.»
26.02.08, Der Landbote/red