Eisbombe

von Joël László

Sahnebaiser und Gefrierfleisch in einem Akt. In Onkel Gyuris Konditorei vermischt sich der Duft der Patisserie mit dem Gestank der Hinterhof-Schlachterei. Hier lebt der alte Konditor mit seiner Tochter Sarolta. Gyuri lamentiert über das Verschwinden einer glorreichen Epoche, während Sarolta ihrem weggezogenen Sohn nachtrauert. Die früh verstorbene Mutter, der alkoholkranke Exmann, zwei tumbe Brüder aus der Nachbarschaft, ein Gockel, ein Pony und ein Schwein vervollständigen das Bild dieser verlorenen Leben. Ein Unterschichtsblues gespickt mit Reimen und Liedern. Derb und brutal, aber immer auch mitfühlend, zeichnet das Stück familiäre Abhängigkeiten in einer gesellschaftlichen Atmosphäre totgeschwiegener Geheimnisse und polemischer Schuldzuweisungen.

Der Schweizer Theaterautor Joël László hat das fulminante und schonungslose Stück der beiden Zwillingsbrüder und Nachwuchsautoren Dominik und Viktor Kovács aus Ungarn ins Deutsche übersetzt.

Historie des Stücks

  • Theater Winkelwiese Video-on-demand Regie: Eveline Ratering 2020