Ein Frauliches Heldenmärchen

von Rudolf Straub

«Eine Geschichte wird erzählt. 

Die Geschichte einer Frau, die aus Liebe zu ihrem Mann zur Heldin wird. Sie überlistet den Bösewicht, der sie besitzen und ihren Mann töten will. Ihre List ist fraulich, ihr Mut heldenhaft: Ein frauliches Heldenmärchen. Figuren und Konflikte werden ohne Umwege exponiert; es bleibt viel Raum für Spiel, Poesie, Musik. Die Personen stehen für Typen, ihre Geschichte für Spielvarianten. Es geht nicht um individuelle Psychen und Schicksale, sondern darum, wie ein Thema abgehandelt wird. Konflikte sind nicht düsteren Schicksalsmächten ausgesetzt, noch werden sie in einem christlich-moralischen oder psychologisierenden Sinn verstanden; sie sind Spielvarianten, Aufforderungen zur lustvollen Lösung. Für diese Lebenskraft steht die Heldin, Salome.»

(Text aus dem Programmheft)

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Nach «The Riverside Pavilion» von Kuan Han-Ching in der Englischen Fassung von Hsien-yi Yang und Gladys Yang, Pekin 1958

«Die Geschichte ist nicht nur dramatisch, sie ist schon beinahe melodramatisch. Ein tiefernstes AUfspielen von soviel Schurkerei und Edelmut kann auf der Bühne leicht zur unfreiwilligen Parodie werden. Der Regisseur Frederico Pfaffen begegnet dieser Gefahr, inderm er den hehren Stoff komödiantisch-parodistisch angeht, wobei es ihm gelingt, nicht in blossen Klamauk abzusinken.»

(Neue Zürcher Zeitung, 6.10.1980) 

Historie des Stücks

  • Theater Winkelwiese Deutsche Erstaufführung Regie: Frederico Pfaffen 1980