«Ich meine, wo fängt etwas an, wo hört es auf?»
Die Grossmutter eines dreissigjährigen Mannes liegt im Sterben. Was bedeutet das? Wie lässt es sich beschreiben? Wie davon erzählen? Was verschwindet, wenn jemand plötzlich nicht mehr da ist? Was bleibt?
Zusammen mit den Zuschauern macht sich der Erzähler auf die Suche. Assoziativ umkreist er die Frage nach dem Sterben in unserem Alltag. Erinnerungen, Geräusche und Bilder werden gegenwärtig: Fellreste an den Schraubenhaken beim Kaninchenschlachten, die Bewegung ihrer Augen oder das Foto in einer Ausstellung von einem Mann, der eigentlich schon tot ist. Vom Sofa aus schaut der Erzähler zu, wie Flugzeuge abstürzen und Menschen in Trümmern nach Überlebenden suchen, während auf einem anderen Kanal Soldaten über den Bildschirm robben.
Aber was geschieht eigentlich dazwischen? Im Moment zwischen Leben und Tod. Was geschieht mit den Kaninchen, wenn ihre Augen hin und her jagen, kurz bevor sie für immer erlöschen? Was denken die Soldaten, wenn sie sich Auge in Auge gegenüber stehen? Was die Leute im Flugzeug? Was fasziniert den Betrachter am Foto, das das Gesicht eines Mannes kurz vor seinem Tod zeigt?
Der Erzähler in Andreas Sauters Stück gräbt sich immer tiefer unter die Oberfläche, um am Ende beim Tod der eigenen Grossmutter zu landen. Was ist eigentlich das, was einen wirklich berührt? Oder besser: Wofür lohnt es sich wirklich zu leben?
«Ich meine, wo fängt etwas an, wo hört es auf, wenn man von einem ganzen Leben erzählt?»