Die Schildbürger

von Paul Steinmann


Die Bürger Schildas waren gemeinhin als äusserst klug bekannt, weswegen sie begehrte Ratgeber der Könige und Kaiser dieser Welt waren. Ihre Frauen, in Schilda zurückgeblieben, verrichteten zu hause die ganze Arbeit - echt mühsam. Sie waren es leid, für ihre Männer die harte Arbeit zu erledigen. Sie forderten ihre Männer daher ultimativ auf, wieder nach Hause zurückzukehren. Diese kamen aber nur für ein Jahr. Da die Stadt auf diese Weise langsam entvölkert wurde, verlegte man sich auf eine List: Die Schildbürger begannen sich dumm zu stellen. Wort für Wort interpretierten sie auf ihre ganz besondere Weise. Sie streuten Salz und warteten bis es wachse. Sie suchten einen dichtenden Bürgermeister. Dass es dann der nichtsnutzige Schweinehirt war, störte niemanden. Immer und immer wieder bewiesen sie, dass man Dinge auch völlig falsch anpacken kann. Dies taten sie äusserst erfolgreich, so dass sie für ihre Dummheit bald so berühmt waren wie für ihre ehemalige Klugheit.

«Tosender Applaus belohnt die Schauspielerinnen und Schauspieler für ihre tollen Leistungen. Nicht nur die Hauptpersonen spielten hervorragend, alle Mitspieler, vom Ältesten bis zum fünfjährigen Mädchen, gaben ihr Bestes. Unter der professionellen Regie von Rupert Dubsky gelang eine temporeiche Aufführung, die zu keiner Zeit langfädig wurde.»
13.08.07, Zürcher Oberländer, Margrit Roduner