Die Revisorin

von Paul Steinmann


DER REVISOR ist eine der bekanntesten und beliebtesten Komödien auf den Theater-Spielplänen der Welt. In dieser Version DIE REVISORIN wird eine armselige, schweizerische Chilbi-Budenstadt zum Spielort. Dieser modellhafte Sammelpunkt für alle möglichen Unzulänglichkeiten ist bestens geeignet, die Übertreibungen und Verzerrungen heutiger (politischer und wirtschaftlicher) Systeme und Lebensfortmen abzubilden.

Als eine Revisorin in der Chilbistadt auftaucht, stört sie die bislang so rund laufende und schöne Ordnung. Hierarchie und Betrieb kommen arg durcheinander. Und die Chilbi-Leute beginnen zu heucheln, zu lügen, zu streiten und zu intrigieren, um zumindest die eigene Haut retten zu können.
Die kleinen Geschenke, welche die Freundschaft erhalten, werden zu Schmiergeldern, mit denen man von Schlampereien und Missständen abzulenken und sich Vorteile zu verschaffen hofft. Seilschaften, Korruption, Filz und Klüngel werden sichtbar und leuchten als verrückte Pointen zum Spass für Darsteller und Publikum. Vieles ist Schein und nichts so, wie es scheint. Man täuscht und wird getäuscht. Das Karrussell der Profitgier dreht schnell und plötzlich ist da - nicht nur in der Geisterbahn - auch die Angst. Die Wahrheit lässt sich nicht mehr länger weglachen. So kann's nicht weitergehen! Iischtiiege, Platz neh, bitte!


"Im politischen System dieses Landes gibt es, so erzählt es das Stück in Villmergen, durchaus Schattenseiten, die kritisiert werden, und man versucht mit Schmiergeldern, einer allzu genauen Inspektion auszuweichen. Vor allem aber stehen in der Inszenierung die Darstellerinnen und Darsteller im Vordergrund. Diese erfüllen ihre Aufgabe tadellos und wissen das Publikum zu fesseln. (...) Die perfekte Inszenierung einer Chilbi überzeugt und kam auch beim Publikum sehr gut an."
19.10.2010, Presseecho, Bettina Leemann