In dieser neuen Bearbeitung der bekannten sorbischen Sage hat sich Krabat das Leben genommen. Mit einem Grund: die ganze Familie soll ein letztes Mal zusammenkommen. Und so versammeln sich die Geschwister zu einer schrägen und kuriosen Beerdigung. Die Erinnerung an die gemeinsame Kindheit, an Krabat, die verstorbene Mutter und den Vater lässt sich nicht unterdrücken. Sie erweckt ein altes Lied, das die Mutter Kantorka immer wieder gesungen hat. Der Klang der Vergangenheit entführt die Geschwister in ihre Kindheit und die verdrängte magische Geschichte ihrer Familie. Denn nur etwas hat damals alle im Kern zusammengehalten: diese eine Melodie.
→ Leseprobe
«Weisst du Mama, ich denke, eine Familie, das ist wie ein Stern. Wenn eine Familie genügend Masse hat, wenn sie schwer ist, schwer wie ein Stern, dann kann sie irgendwann nur noch kollabieren, weil ihr der eigene Hunger zum Verhängnis wird, weil sie sich selber frisst, weil sie sich von sich selbst ernährt bis nichts mehr von ihr übrig bleibt. Eine Familie, ebenso wie ein Stern, leuchtet nur, wenn sie sich selbst frisst.»