ein Text über eine Arbeit von Michael Günzburger
(…) Günzburger nimmt diese Sisyphusarbeit fast gelassen auf. Wie er
sich konsequent und in Sekundenschnelle von seinen soeben entstandenen
Zeichen und Zeichnungen löst und sie der Öffentlichkeit hergibt, ohne
Nachkorrektur und vor Augen aller, zeugt von Demut, könnte man meinen:
Ja, die Landschaft ist schneller. Aber da betreibt einer auch ein Spiel
mit leisem subversivem Schalk: Denn wo ursprünglich Dürers Scheibe dem
Erfassen und Nachkonstruieren der Wirklichkeit diente, eine fix
installierte Einrichtung, um Raum und Perspektive auf Glas zu bannen,
dient Günzburgers Scheibe dem Loslassen und Auflösen von Raum. (…)
(Textauszug)