Prinzessin Selda spricht als pixelgewordene Fantasieoberfläche. Das Hungermädchen wartet auf das Verschwinden und ein anderes auf seine Mutter, die entschieden hat, das Haus nicht wieder zu verlassen. Eine selbsternannte Rebellin probiert die Masken der Weiblichkeit, während sich eine andere fragt, wem eigentlich diese Hand da gehört, die sich mit ihrem Bein befasst. Dabei dröhnt der «Chor der Bulimiker:innen» durch die Textflächen.
Einige Stimmen legen Zeugnis ab von Unzulänglichkeiten und Verletzungen, vom Aufgeben und dem Rückzug in die Sprachlosigkeit. Andere Stimmen leisten Widerstand, sie lassen ihrer Wut freien Lauf, finden Kraft in Sprachgewalten und erschüttern mit beissendem Sarkasmus alte Deutungshoheiten. Ihre Worte sind ein Gegendruck: gegen den «Hodenklub», gegen Übergriffe und gegen einschränkende Normen für weiblich gelesene Personen.
«Manche leben in Geschichten, die ihnen helfen, WIR leben in Geschichten, die unmöglich sind.» (Deutschlandfunk Kultur)