Die Aufgeregtheit der Schwalbe

von Andreas Sauter und Bernhard Studlar

Meeresrauschen. Ein Dorf an Spaniens Südküste. Afrika ist nah. Die junge Isabel hat ihren Mann bei einem Autounfall verloren, als beide gerade in die Welt hinausziehen wollten. Auch nach einem Jahr der Trauer kann Isabel ihren Mann nicht vergessen. Rincon, örtlicher Gemüsegroßhändler mit Vermögen und Einfluss, stellt Isabel nach und wird nicht müde, ihr Anträge zu machen. Isabel ist nicht zu erobern, da hilft auch gutes Zureden der Wirtin Mama Estrella nicht, die die Männer kennt, wie sie nun einmal sind. Rincon erntet Zurückweisungen und Kirschtomaten körbeweise. Seine Angestellten schinden die unsichtbar bleibenden afrikanischen Erntearbeiter im Akkord. Mit jedem »Nein!« Isabels wird Rincons Anspruch auf sie größer. Irgendwann sitzt ein Afrikaner am Strand und lässt sich nicht vertreiben, so wie man es üblicherweise mit Fremden tut. Gewalt schwebt wie ein Gewitter über der hitzigen Provinz. Es kommt zu tödlichen Entladungen. Sauter und Studlar haben ein mediterranes Melodram geschrieben. Ein Theaterlibretto der grossen Leidenschaften und unbedingten Gefühle. Kaurismäki goes Flamenco. Und am Ende braucht es einen veritablen weissen Reiter, um die Tragödie abzuwenden.