Die Aufgeregten von Goethe

von Adolf Muschg

Autor der fragmentarischen Vorlage ist Johann Wolfgang von Goethe, der in seinen Aufgeregten, geschrieben 1793, die Französische Revolution zum Vorbild nahm und ihre möglichen Auswirkungen auf Deutschland sozusagen dramatisch ausprobierte.

Er kam nicht zu Rande, sein politisches Drama in fünf Aufzügen blieb unfertig, versank in der Vergessenheit, was nicht weiter schlimm gewesen wäre. Muschg nun hat diesen abgebrochenen Versuch in Sachen Revolution aufgenommen, bearbeitet, ergänzt.

Das Stück spielt in einem kleinen deutschen Fürstentum. Die Revolution strahlt, wenn auch milde, vom Nachbarn herüber. Bauern fordern Erfüllung der von ihrer Gräfin gegebenen Versprechungen.

Der Barbier und Chirurgus des Ortes wird für die ungelenken Aufmüpfigen zum Anwalt. Die Gräfin, gerade aus Paris heimgekehrt, berauscht von den Ereignissen – theoretisch natürlich – gibt sich leutselig, lädt die Aufrührer aufs Schloss, preist die Revolution als wundervolles Erlebnis, zeigt sich aber unnachgiebig, sobald die Gäste schüchtern an ihre eigenen Belange erinnern. Erst nach langen Rankünen erhalten die bäuerlichen Untertanen ihr verbrieftes Recht. Und schon ziehen sie selig ab. Die Revolution findet nicht statt.

Historie des Stücks

  • Schlosspark Theater Berlin Deutschsprachige Erstaufführung Regie: Hans Hollmann 1971
  • Schauspielhaus Zürich Uraufführung Regie: Hermann Kutscher/Harry Buckwitz 1970