Der zweite Zug

von Paul Steinmann


Die Welt ist aus dem Lot. Das weiss Susan. Weil sie die Zeitung liest und weil sie nicht nur BRAVO-TV und MUSICSTAR guckt. Als sie von der Redaktions-Sitzung ihrer Schülerzeitung nach Hause geht, lernt sie den dunkelhäutigen Jugendlichen 'Boy' kennen. Am anderen Morgen liest sie in der Zeitung, dass Boy ein ehemaliger Kindersoldat ist und an einer Konferenz von seinem Leben erzählen musste. Susan will etwas unternehmen und nach einem Traum mobilisiert sie unzählige Kinder, welche 1 Woche vor den Schulferien gemeinsam gegen Süden ziehen...


«Susan möchte in der Schülerzeitung endlich auch wichtigere Themen behandeln, vor allem, als sie den jungen Boy kennen lernt, der vom Schicksal als Kindersoldat geprägt wurde. In der unruhigen Nacht darauf wird sie schliesslich von einem rätselhaften Traum heimgesucht, dessen starke Bilder und die symbolischen Worte ‹Alles wird gut› Susan nicht mehr loslassen. Langsam lichtet sich der Nebel, und der Hintergrund der Vision bringt die Protagonistin auf die Idee für einen Kinderzug Richtung Süden. Das moralische Stück ist ein klarer Fingerzeig auf die Erwachsenenwelt und präsentiert Jugendliche, die sich gegen die unterdrückenden Machenschaften auf ihre Art zur Wehr setzen. In Anlehnung an den Kinderkreuzzug des jungen Nikolaus im Jahr 1212 veranstalten die Bühnenfiguren einen Protestmarsch.»
04.05.07, Neue Luzerner Zeitung, Martina Clavadetscher