Der dreizehnte Ort.

von Paul Steinmann

Aus dem Strudel der Geschichte fischt Restoni Geschichten und Personen, die Bedeutendes für die Welt, für das Land am Alpstein, für ihre Familien geschaffen haben. Wo am 2. Juni 1597 der erste Entscheid zur Trennung des ehemals geeinten Kantons gefällt wurde, setzen sich ab dem 3. Juli 2013 über 160 Mitwirkende singend, tanzend, spielend und musizierend mit ihrer 500-jährigen Geschichte auseinander. Sie verwandeln das Dorf Hundwil und den Landsgemeindeplatz mit seinen eindrücklichen Fensterreihen in einen grossen Erzähl- und Theaterraum.

Historische Schwerpunkte wie die Aufnahme in den eidgenössischen Bund oder die Trennung des Landes Appenzell in zwei Kantone werden ergänzt mit der Erinnerung an die Industrialisierung oder an die Ausrufung des Kantons Sentis. Dabei geht es immer auch um anderes: um das Rechthabenwollen und um das Überrumpeltwerden, um Fernweh und Heimweh, um Fortschritt und Stillstand, um Sehnsucht; Liebe und Tod.

Stets zugegen sind der geheimnisvolle Alpsteiner mit Sohn und Findling und die launigen Zaungäste, die immer das letzte Wort haben müssen. Stets zugegen ist auch die Theatermusik von Noldi Aldi mit Live-Orchester und Chorliedern. Sie orientiert sich an klassischen Vorbildern, am Jazz und vor allem an der traditionellen Appenzeller Volksmusik. Musik und Lieder bringen die Seele des Appenzellerlandes zum Schwingen.

Unter dem Motto "Theater ist auch vor dem Theater" stimmen kurze und überraschende Begegnungen mit den Spielerinnen und Sängern bereits eine knappe Stunde vor Beginn des Stückes auf den Theaterabend sind. Dabei werden auch die gemütlichen Gaststätten des Dorfes mit ihren regionalen Spezialitäten zum Schauplatz des musikalischen Spiels als Fest.

«Autor Paul Steinmann hat die 500 Jahre in 19 kurze Szenen potioniert, mit Witz und Selbstironie. So zieht die Landteilung in Inner- und Ausserrhoden eine Grenze mitten durchs Ehebett des Geometers - der soll künftig vom Kopf bis zum Bauch reformiert, von da an abwärts katholisch schlafen. Die rettende Lösung ist dann Frauensache - immer wieder in diesem Stück, das den Männern gern die Kappe putzt.»
08.07.2013, Saiten,Corinne Riederer"