Gert Hofmann schildert die Entstehung von Pieter Brugels Gemälde Der Blindensturz aus dem Jahre 1569 aus der Sicht der Blinden.
In einer Mischung aus Komik und Entsetzen stellt Hofmann jenen Tag des Jahres 1569 dar, an dem die Blinden den menschlichen Schrei während des Fallens und Stürzens üben. Denn der alte, gichtbrüchige Brügel, schon an der Schwelle zum Tode, möchte eine überzeugende Darstellung des Entsetzens auf die Leinwand bannen. Der Niederländer, dem nach den Metzeleien von Lüttich auf der Leinwand kein Lächeln mehr gelingen will, versucht, das menschliche Leiden, den schrecklichen Augenblick festzuhalten.
«Steinmann [hat] einen spotartigen, sehr farbigen, abwechslungsreichen Bilderreigen in Szene gesetzt, der die ganze Bandbreite des Gewölbekellers im Wildt'schen Haus beansprucht.»
12.10.87, Basler Zeitung